Specific Operations Risk Assessment SORA

Das Specific Operations Risk Assessment (SORA) ist ein Verfahren, das seitens Drohnenbetreiber:in selbst durchgeführt wird. Es dient zur Bewertung und Durchführung des Betriebs eines unbemannten Luftfahrzeugsystems (UAS) innerhalb der Specific Kategorie.
 
Der SORA-Prozess konzentriert sich auf die Evaluierung von zwei Risikoklassen eines UAS-Betriebs, die Bodenrisikoklasse (GRC) und Luftrisikoklasse (ARC). Die GRC und die ARC bilden die Grundlage, um das Specific Assurance und Integrity Level (SAIL) zu bestimmen. Das SAIL repräsentiert die Komplexität des UAS-Betriebs und bestimmt die Auflagen für den Betrieb.
 
Das SORA ermöglicht es den Betreiberinnen und Betreibern bestimmte Gefahrenbarrieren und/oder Minderungsmaßnahmen zu nutzen, um Boden sowie Luftrisikoklassen zu verringern und dadurch das SAIL zu reduzieren.
 
Hier finden Sie die notwendigen SORA Schritte grafisch dargestellt:
 

ACHTUNG

In bestimmten Gebieten (z.B. Gebiete rund um Flughäfen und Flugplätze, Flugbeschränkungsgebiete, etc.) dürfen auch nach bereits erteilter "Specific"-Betriebsgenehmigungen Flüge nur mit vorheriger Bewilligung von Austro Control bzw. von anderen Behörden durchgeführt werden.
Bitte beachten Sie, dass hier Gebühren nach der ACGV anfallen.
Eine Übersicht über diese Gebiete sowie weitere Informationen finden sie hier und im Austro Control Dronespace System.
 
 

Flussdiagramm des SORA-Prozesses (Specific Operations Risk Assessment) mit zehn Schritten von der Risikoanalyse über Sicherheitsanforderungen bis zur behördlichen Genehmigung für Drohnenoperationen.


Dokumentenstruktur:
 

1. Operations Manual (OM) gem. AMC1 UAS.SPEC.030(3)(e) der VO (EU) 2019/947
Das Betriebshandbuch beinhaltet Operational Procedures für den jeweiligen Betrieb (beispielsweise die Contingency Procedures und Emergency Procedures). Für die Struktur eines Operations Manual gibt es eine Vorlage, welche in vier große Blöcke (Part A bis D) unterteilt ist. Dieses Template wurde für einen UAS-Standardbetrieb innerhalb SAIL II entworfen. Die OM-Vorlage finden Sie hier.
 
2. Concept of Operations (ConOps)
Das Betriebskonzept kann Teil des SORA-Prozesses sein und als Schritt #1 aufbereitet werden, oder aber unter dem allgemeinen Teil des OM behandelt werden. Die Minderungsmaßnahmen aus dem SORA können sich hier widerspiegeln, müssen aber im SORA-Dokument bzw. in der Compliance Evidence detailliert und schlüssig argumentiert werden.
 
3. SORA-Risikobewertung
Die Risikobewertung beinhaltet zumindest die Evaluierung des Boden- und Luftrisikos, ihre Mitigationsmaßnahmen, die SAIL-Ermittlung sowie die Analyse der anliegenden Umgebung, beziehungsweise die Schritte #2 bis #9 des SORA-Prozesses und führt die Argumentationen und Ergebnisse an. Auch Schritt #1 und #10 können direkt hier mitaufgenommen werden.
Sollten Sie hier weitere Unterstützung benötigen, haben wir Ihnen einen SORA Guide für weitere Erklärungen zur Verfügung gestellt.
 
4. Compliance Evidence (Nachweisliste) (Schritt #10 des AMC1 Art.11)
Die Nachweisliste ist eine Auflistung aller identifizierten Anforderungen und deren Nachweisführung. Sie kann auch in die SORA-Risikobewertung eingebettet werden. Wichtig dabei ist, dass die Ausarbeitung der OSOs (Punkt 5 aus Schritt#10) nicht Teil des OM oder des ConOps sind. Die Struktur für die Nachweisliste finden Sie in Anhang A „Compliance Evidence“ in unserem SORA Guide.
 
 

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